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Beschreibung des "Iguana Iguana" |
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Hier möchte ich über Grüne Leguane Berichten
über Ihre Herkunft, Leben, Haltung, Ernährung, Krankheiten,
eben alles was ich bisher in Erfahrung bringen konnte
und wie ich mit Ihnen lebe,
In Mittelamerika wird der Grüne Leguan "iguana verde" genannt. Im englischen Sprachraum heißt er "Green Iguana", oder auch "Common Iguana" im französischen "Iguane vert". "Iguana" ist das spanische Wort für das karibische "iwana".
Inerhalb der Familie der Leguane ( Iguanidae ) zählen die Grünen Leguane (Iguana)zu den Großleguanen (Unterfamilie Iguanae), zu denen außerdem die Meerechsen (Amblyrhynchus), Wirtelschwanzleguane (Cyclura), Schwarzleguane (Ctenosaura), Fidji - Leguane (Brachylophus), Galapagos - Landleguane (Conolophus), Wüstenleguane (Dipsosaurus) und Chuckwallas (Sauromalus) gehören. Die 1989 vorgeschlagene Aufwertung dieser Unterfamilie zu einer eigenen Familie ist sehr umstritten.
Die Großleguane zeichnen sich neben ihrer Körpergröße durch ihre vegetarische Ernährungsweise aus, die mit speziellen anatomischen Anpassungungen des Verdauungstraktes einhergeht.
Großleguane sind im Südwesten der Vereinigten Staaten, in Mexiko, in Mittel - und Südafrika, auf dem Galapagos - Archipel und auf den Fidji - und Tongainseln im Südpazifik verbreitet.
Ursprung und Besiedlungsgeschichte der Grünen Leguane
Der älteste Fossilfund, der eindeutig als Vertreter der Iguaniae zu identifizieren ist, stammt aus den frühen Miozän von New Mexiko. Weitere fossile Iguaninae aus dem Pliozän bestätigen, daß der Ursprung dieser Tiergruppe im Südwesten der U.S.A. oder im nördlichen Mexiko zu vermuten ist.
Mit Beginn des Pliozäns setzte in Mittelamerika und Mexiko eine Klimaveränderung ein, die zu einer Abkühlung und zu trockeneren Lebensräumen führte. Dadurch verlagerte sich die Verbreitung des Grünen Leguans nach Süden.
Nach Südamerika sind sie erst in vergleichsweise jüngerer Zeit eingewandert, da die Kontinente Nord - und Südamerika bis Ende des Miozäns (vor 3 bis 5 Millionen Jahren) durch eine Meeresstraße, dass sogenannte Panamaportal, getrennt waren.
Dies verhinderte Tierwanderungen zwischen den Kontinenten weitgehend. Erst mit der Bildung der Landbrücke im Pliozän war es den Grünen Leguanen möglich, sich nach Südamerika auszubreiten und von dort aus einige Inseln der kleinen Antillen zu erreichen.
Bedingt durch die Inselisolation hat sich der Karibische Grüne Leguan als eigenständige Art entwickelt.
Die meisten anderen Arten von Großleguanen sind Bodenbewohner. Es wird angenommen, dass die Grünen Leguane die ökologische Nische des Baumbewohners erst in geologisch verhältnismäßig junger Zeit besetzt haben. In dieser Nische waren sie sehr erfolgreich und haben sich über die gesamte warme Neotropis (Mittelamerika und tropisches Südamerika) verbreitet.
In Mexiko und Mittelamerika, wo sich 2 Baumbewohnende, vegetarische Großechsen den Lebensraum teilen, nämlich Schwarzleguane und Grüne Leguane, haben die Grünen Leguane Merkmale entwickelt, die bei ihren Artgenossen in Südamerika fehlen.
Zu diesen Merkmalen gehören die Nasenhöcker sowie die intensive Orangefärbung während der Paarungszeit.
Rodda(1992) vermutet, dass diese Merkmale entstanden sind als zusätzliche sichtbare Artbarrieren zwischen Grünen - und schwarzen Leguanen, als Mechanismus gegen zwischenartliche Paarungsversuche. In Südamerika, wo der Grüne Leguan die einzige baumbewohnende, vegetarische Großechse ist, treten diese Merkmale nicht auf. Nach dieser Hypothese waren die schwarzleguane einer der Faktoren, die zur morphologischen Differenzierung der Mittelamerikanischen Grünen Leguane gegenüber der Nominatform geführt haben.
Beschreibung
Der größte bisher bekannt gewordene Grüne Leguan wies eine Gesamtlänge von 230 cm bei einem Gewicht von 10,5 kg auf. Dieser Riese befindet sich im " Chicago Museum of Natural History" (Gabris, schriftl. Mitt.1992. Die meisten G. Leguane erreichen jedoch "nur" eine Gesamtlänge von 120 - 140 cm (Männchen) bzw. 90 - 110 cm (Weibchen) bei einer Kopfrumpflänge (KRL) von 45 - 55 cm (Männchen) bzw. 35 - 45 cm (Weibchen), wobei die Weibchen nur durchschnittlich 75% vom Gewicht der Männchen aufweisen.
Iguana Iguana hat einen relativ großen Kopf und einen leicht seitlich (lateral) abgeflachten Rumpf. Die relative Kopflänge (KRL) beträgt 0,16 - 0,22 cm.
Charakteristisch ist ein großer häutiger Kehlsack, der an seinem vorderen Teil einen Stachelkamm trägt und mit Hilfe einer zum Zungenbeinapperat gehörenden Knochenspange zu voller Größe entfaltet werden kann.
Grüne Leguane haben einen hohen Rückenkamm, der aus 47 - 73 Stacheln besteht und sich ohne Unterbrechung bis zum ersten Schwanzdrittel fortsetzt.
Der Schwanz ist in etwa 3 mal so lang wie die Körperrumpflänge (KRL) (2,7 - 3,2 ; im Durchschnitt aber 2,9.
Die Extremitäten sind kräftig ausgebildet, mit scharfen Krallen an den Zehen. Auf der Unterseite der Oberschenkel befinden sich 9 - 23 Femoralporen, die jeweils in einer Reihe angeordnet sind. Bei dem Männchen sind die Femoralporen in einer Reihe leicht gebogen und größer, wobei die Weibchen kleinere und gerade gesetzte Femoralporen besitzen.
Das große Schnauzenschild (Rostrale) wird an der Hinterseite von 19 - 14 Schuppen begrenzt. Die Schnauze ist von großen, leicht konvex geformten Platten bedeckt. Ebenso große Schilde bilden die supraorbitalen Halbkreise, 2 im Bogen verlaufende Schuppenreihen zwischen den Oberaugenschuppen, die breit miteinander in Kontakt stehen oder aber durch eine Reihe kleiner Schuppen getrennt sein können.
Ein auffälliges Merkmal des G. Leguans ist die große Schuppe (bei manchen Tieren sind es auch 2) unterhalb desTrommelfells, die sogenannte Suptympanalschuppe. Bei erwachsenen Männchen wölpt sie sich durch Muskelvergrößerung und Fetteinlagerung hervor und ist bevorzugtes Beißziel bei einer Auseinandersetzung zwischen 2 Männchen. Dadurch werden empfindlichere Kopf - und Körperteile verschont.
Bei G. Leguanen ist das Parietalauge (dritte Auge, zwischen den oberen Augenlidern) deutlich ausgebildet und als heller Fleck im Zentrum des Interparietalschildes zu erkennen. Mit Hilfe dieses "dritten Auges", können die Tiere nicht nur hell und dunkel, sondern auch Farben unterscheiden.
Färbung
Jungtiere und junge erwachsene Tiere sind leuchtend grün gefärbt. Sie besitzen einen gelben umrandeten schwarzen Fleck auf den Augenlidern. Die Funktion dieses Merkmals ist unbekannt, eventuell hat es eine Bedeutung im Gruppenverhalten der juvenilen Leguane, die sich aufgrund ihrer Tarnfärbung sonst nur schwer ausmachen könnten.
Ab einen Alter von 4 bis 6 Jahren weisen sie meist eine graubraune bis olivgrüne , manche aber auch eine türkise Grundfärbung mit dunkle, hell gesäumten Querbinden auf des Unterseite auf. Während der Rücken der meisten Leguane zeichnungslos ist, findet man bei einigen Exemplaren auch eine ausgeprägte Netzzeichnung. Die Tiere mancher Inselpopulationen sind nahezu schwarz gefärbt.
Während der Paarungszeit werden bei einigen Exemplaren (insbesondere der rhinolopha - Unterart) Kopf und Vorderbeine - eventuell auch der ganze Körper - rot - orange bis golden. Diese Färbung ist jedoch in Verteilung und Itensität unabhängig vom Geschlecht. Man hat 1992 einen Grünen Leguan in Costa Rica beobachten können der einen intensiv ziegelrot gefärbten Kopf und Rückenkamm besaß.
Die Färbung variiert aber auch mit dem Gemütszustand (Erregung, Unwohlsein, Streß) der Leguane. Tiere, die sich unwohl fühlen färben sich dunkel bis fast schwarz. Bei gestreßten oder kranken Leguanen hat man auch eine gelbe bis gelb - grüne Färbung, zum Teil auch mit schwarzer Fleckung beobachten können.
Geschlechtsunterschiede
Ausgewachsene Männchen haben einen sehr massigen Kopf. Die Backen im Bereich der vergrößerten Schuppen unter dem Trommelfell treten durch Muskelvergrößerung sowie Einlagerungen von Fettgewebe bei großen Männchen wulstig hervor. Bei ihnen ist der Kehlsack etwa 30% größer als bei den Weibchen. Am deutlichsten lassen sich ausgewachsene Grüne Leguane jedoch anhand der Ausbildung von Rückenkamm und Femoralporen unterscheiden. Ab einen Alter von etwa einem Jahr, sind Männchen und Weibchen an den unterschiedlich großen Femoralporen erkennbar. Bei Geschlechtsreifen Männchen beträgt der Durchmesser der größten Femoralporen 1,0 - 4,5 mm, während er bei Weibchen in der Regel unter 1 mm bleibt.
Auch der Rückenkamm ist bei den adulten Männchen wesentlich höher (bis zu 50 mm) als bei gleich großen Weibchen. Bei beiden Geschlechtern wachsen die Rückenkammstacheln zunächst im Halsbereich am schnellsten. Während nun im Laufe des weiteren Wachstums bei den Männchen die übrigen Kammbereiche relativ rasch das Niveau des Halsbereiches erreichen, finden sich bei den Weibchen zeitlebens die höchsten Rückenkammstacheln im Halsbereich.
Ein weiteres, relativ sicheres Unterscheidungskriterium sind die beim adulten Männchen gut sichtbaren Hemipenistaschen ventral am Schwanzansatz. Das Einführen einer Sonde in den Hemipenistaschen zur Geschlechtsbestimmung ist nicht Empfehlenswert, da diese Methode bei Jungtieren unzuverlässig ist und es zu Verletzungen kommen kann. Bei erwachsenen Leguanen lassen die sekundären Geschlechtsmerkmale in der Regel eine eindeutige Geschlechtsdiagnose zu, so dass ein Sondieren überflüssig ist.
Schwierigkeiten bereiten die Geschlechtsbestimmungen bei kleinen und bei dominanten Tieren unterdrückter Männchen, da diese in Aussehen und Verhalten den Weibchen gleichen.
Zum anderen ist auch zu sagen, sollte es mal passieren, dass ein Männchen eine Dauererrektion bekommt und der Penis nicht mehr zurück geht, ist dies kein Problem, denn dieser wird dann wegoperiert.
Ein Leguanmännchen besitzt glücklicherweise zwei davon.
Lebensraum
Der bevorzugte Biotop des Grünen Leguans ist der Wald des Tieflandes, meist in der Nähe von Bächen Flüssen und Seen. Allerdings wurden in Südamerika Populationen dieser tagaktiven Großechse auch in isolierten Waldgebieten inmitten von Savannen fernab von offenen Wassern gefunden. Im Lebensraum müssen große Bäume in ausreichender Menge vorhanden sein, die den Tieren Nahrung, Schutz, Feuchtigkeit, Sonnen- und Schattenplätze bieten.
In den Trockengebieten Mexikos kommt der I. Iguana nur in den Galeriewäldern entlang der großen Flüsse und an den Plantagengrenzen vor. Dort wird eine intensive Landwirtschaft durch ein gut ausgebautes Bewässerungssystem ermöglicht. Das Wasser wird aus tiefen Brunnen emporgefördert und über lange Kanäle an den Rändern der Plantagen durch die Landschaft geführt. Gerade diese Plantagengrenzen bilden einen hervorragenden Lebensraum für Grüne Leguane. Hier entwickelt sich im Vergleich zum Plantageninneren, in dem der Unterbewuchs regelmäßig runtergebrannt wird, eine reichhaltige Vegetation. Während erwachsene Leguane sich meist in den Wipfeln der Bäume aufhalten, sind Jungtiere in geringerer Höhe und in den Sträuchern anzutreffen.
Es wurden aber auch erwachsene Grüne Leguane beobachtet die sich auch beim Sonnen in der unteren Ufervegetationen in Tortuguero, Costa Rica befanden.
Grüne Leguane sind äußerst gute Schwimmer und Taucher, was die Echsen durch Sprünge ins Wasser aus unterschiedlicher Höhe ( bis zu 10 Meter ) eindrucksvoll demonstrieren können wenn man sich ihnen auf wenige Meter nähert, oder Gefahr durch Vogelperspektive droht.
Klima
Die klimatischen Bedingungen im Lebensraum des Grünen Leguans können je nach Standort recht unterschiedlich sein. Im tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas liegen die Tagestemperaturen im Schatten bei 30-35 Grad C und sinken in der Nacht auf Werte von 20-26 Grad C. Diese Bedingungen herrschen in den Tropen und Suptropen nur im Flachland, weshalb der Grüne Leguan in seiner vertikalen Verbreitung 1000m N.N. kaum überschreitet.
Der klimatische Jahreszyklus beinhaltet eine Regen- und Trockenperiode; letztere dauert mindestens 3 Monate an, was für die Erfolgreiche Inkubation der Eier von Bedeutung ist. Die Gesamtmenge der jährlichen Niederschläge varriiert je nach Ort von 800mm (z.B. Mazatlan, Mexiko, oder Guayaquil, Equador) bis über 4000mm (z.B. Villaviciencio, Kolumbien). Während in Mexiko und Mittelamerika die Trockenzeit von November oder Dezember bis April oder Mai andauert, beginnt sie im nördlichen Südamerika im Mai oder Juni und dauert je nach Lokalität 3 bis 8 Monate an. Im prämontanen Regenwald (500 bis900m N.N. ) auf der Amazonasseite Equadors fehlt der Grüne Leguan, da eine Trockenzeit dort nicht existiert; die Niederschläge sind in diesem Gebiet ( mehr als 6000mm pro Jahr ) weitgehend gleichmäßig über das Jahr verteilt.
Lebensweise
Der grüne Leguan ist ein tagaktiver Baumbewohner, der außerhalb der Fortpflanzungssaison die überwiegende Zeit seiner täglichen " Aktivitätsperiode " bewegungslos, also ruhend im Geäst verbringt. Nach den Beobachtungen von Rodda (1992) Sonnen sich Grüne Leguane etwa 4 Stunden am Vormittag und weitere zwei bis drei Stunden am Nachmittag.
Adulte Leguane halten sich auf Baumwipfeln auf und kommen nur gelegentlich (z.B. beim Sonnen, beim Baumwechsel oder auf der Flucht ) auf den Boden. I. Iguana ist sehr ortstreu und bleibt oft bis zu mehreren Wochen in einem Baum, der aufgrund seines Nahrungsangebotes sowie seiner Thermoregulations- und Schlafplätze alle Kurzzeitbedürfnisse befriedigen kann. Die Bewegungsräume aller Geschlechts- und Altersklassen überlappen sich. Die der großen Männchen sind durchschnittlich 0,80ha und die der semiadulten Männchen 0,22ha und die der Weibchen 0,25 ha groß. In der Regel halten sich im Bereich eines großen Männchen vier bis sechs Weibchen und ein bis drei semiadulte Männchen auf. Spät in der Trockenzeit kann es jedoch zumindest in den trockneren Gebieten zu größeren Leguanansammlungen in den nun laublosen Bäumen kommen. Mit Beginn der Regenzeit verteilen sich die Tiere wieder auf größere Gebiete. In Venezuela stellte man ein Geschlechtsverhältnis von 2,3 - 3,4 Weibchen pro Männchen fest. Außerhalb der Paarungszeit sind die Grünen Leguane sehr tolerant gegenüber der unmittelbaren Nähe von Artgenossen, auch des gleichen Geschlechts. Auseinandersetzungen verlaufen in der Regel sehr mild und werden vor allem beobachtet wenn ein Leguan über einen Artgenossen klettert. Der Protest, überquert zu werden , beschränkt sich auf kurzes Kopfnicken und Kratzen mit einer Vorderextremität nach hintenoben in Richtung des Störenfriedes. Nachdem ein Leguan den anderen passiert hat, nehmen die beiden Tiere wieder eine entspannte Haltung ein.
In Venezuela gibt es eine Population, deren Tiere sich Nachts in Erdhöhlen zurückziehen. Dies geschieht nicht aus Mangel an großen Bäumen, sondern freiwillig. An einem Ort wurden über hundert selbstgegrabener Höhlen gefunden. Oft konnten mehrere Leguane beim Benutzen des gleichen Eingangs beobachtet werden. Die Höhlen sind bis zu 4,5 m lang Durchmesser von 15 - 20cm. Der Fluchtabstand ist bei diesen Tieren größer als bei ihren größer (80m) als bei ihren arobikol lebenden Artgenossen (20 - 60m).
Verhalten
Freß -und Trinkverhalten
Grüne Leguane fressen mehrfach täglich, verbringen insgesamt aber nur 20 - 30 Minuten pro Tag mit der Nahrungsaufnahme. Leguane finden in ihrer unmittelbaren Umgebung normalerweise Blattnahrung in Hülle und Fülle. Aufgrund ihrer Bezahnung kauen sie ihr Futter nicht, sondern schlucken es einfach runter. Futterbestandteile, die im Mundwinkel hängenbleiben werde mit der fleischigen Zunge ins Maul befördert. Beim Trinken wird die Schnauze unter die Wasseroberfläche getaucht und die Flüssigkeit mit kauenden Bewegungen aufgesaugt. Das Lecken von der Oberfläche wird kaum beobachtet. Nach dem Trinken wird der Rumpf angehoben, der Kopf hochgestreckt und die Kehlwamme entfaltet. Bewegungen mit der Zunge folgen.
Verhalten: Abkoten
Mindestens einmal am Tag setzen Grüne Leguane geformten dunkelbraunen bis olivgrünen Kot von weicher bis knetbarer Konsistenz ab. Zusammen mit den Kot scheiden sie auch Flüssigkeit (Kotwasser) und Harnsäure (weißlich oder gelblich gefärbter Anteil) aus. Ein Urinieren unabhängig vom Abkoten gibt es bei Leguanen nicht. Der Grüne Leguan kotet bevorzugt über Wasserflächen ab. Dabei werden die Hinterbeine gestreckt und gespreizt, und der Schwanz etwas angehoben. Nach dem Abkoten macht er einige Schritte, um dann mit dem Becken am Boden oder Ast zu reiben.
Verhalten: Niesen
Grüne Leguane niesen in regelmäßigen Abständen, was man keinesfalls als Erkältung deuten darf, wie dies oft geschieht. Vielmehr handelt es sich hierbei um völlig normale Absonderungen der in der Nasenhöhle gelegenen Salzdrüsen. Sie dienen der extrarenalen Elektrolytausscheidung, wobei die Extretion von Natrium-, Kalium- und Chlorionen im Vordergrund steht. Das Niesen ist bei Iguana Iguana also ein physiologischer Vorgang, der im Dienste des Wasser- und Elektrolythaushaltes steht. Häufig sind diese Salze als weißlicher Belag an den Nasenlöchern zu sehen, was sich auch bemerkbar an den Terrarienscheiben macht, denn diese muß ich täglich putzen.
Verhalten: Schlafen
Als tagaktive Tiere verbringen die Leguane die Nacht schlafend im Geäst. Dabei liegen sie entweder einfach mit geschlossenen Augen auf einen kräftigen Ast oder geschützt in einer Baumspalte oder einer Asthöhle. Man beobachtete das Grüne Leguane bevorzugt in waagerechter Stellung bzw. mit dem Kopf nach oben im Randbereich des Baumes schlafen. Der Kopf war bei den meisten Leguanen zum Baumstamm gerichtet.
Äste, die über Wasserflächen reichen sind besonders begehrte Schlafplätze. Leguane haben einen sehr tiefen Schlaf und wachen bei kleinen Störungen, wie dem Anleuchten einer Taschenlampe, in der Regel nicht auf. Freilebende Leguane begeben sich bereits 20 - 30 Minuten vor Sonnenuntergang auf ihre Schlafplätze und werden bei Anbruch der Dämmerung inaktiv. Alle Aktivitäten, selbst Auseinandersetzungen, hören abrupt auf, sobald es dunkelt. Obwohl die Tiere die Augen kurz vor Sonnenaufgang öffnen, bewegen sie sich erst, wenn die Sonnenstrahlen so stark sind, dass die Leguane ihr erstes Sonnenbad nehmen können.
Verhalten: Aufreißen des Maules
Hin und wieder gähnen die Grünen Leguane, wobei sie den Kopf anheben, ihr Maul langsam öffnen und wieder abrupt schließen. Bei Überhitzung beginnen die Leguane mit geöffneten Maul zu hecheln, um ihre Körpertemperatur zu senken. Leguane müssen die Möglichkeit haben, sich in kühlere Bereiche zurückzuziehen, da eine Überhitzung lebensbedrohlich sein kann.
Kommunikation
Grüne Leguane haben ein hochentwickeltes und sehr komplexes Sozialverhalten, wobei chemische ( Duftstoffe ) und visuelle ( Körpersprache ) Signale dem Aufbau und dem Erhalt der sozialen Beziehungen zwischen den Tieren dienen. Obwohl Leguane in der Lage sind Geräusche wahrzunehmen, beschränken sich die Lautäußerungen dieser Tiere nur auf Fauch und Zischgeräusche, die sie beim Drohen ausstoßen.
Körpersprache
Bei der Körpersprache sind Kopfnicken, Abflachen des Körpers und Kratzbewegungen von herausragender Bedeutung. Dugan (1982a) unterscheidet fünf, in Ablauf und Funktion verschiedene Arten des Kopfnickens: das einmalige Vertikalnicken ( Head Jerk), das vibratorische Schüttelnicken ( Schudder), das Roll- oder Imponiernicken ( Roll ) , als Übergangsform den Rollschüttler ( Roll - Shudder ) und das Identitätsnicken ( Signature - Bob ). Allerdings stellt diese Einteilung eine starke vereinfachung und somit nur einen ersten Ansatz zum Verständnis des sehr komplexen Kopfnickenverhältnis bei Iguana Iguana dar. Das Vertikalnicken zeichnet sich durch abrupte vertikale Kopfbewegungen aus. Sie sind kein soziales Signal, sondern eher eine visuelle Hilfe. Mit ihr verschaffen sich Leguane, die sich z.B. während des Sonnens oder der Eiablage ( vorallem Weibchen die aus ihren Nesttunnel kommen ) auf ungeschütztem, offenem Gelände aufhalten, einen besseren Überblick, um eine Gefahr eher erkennen zu können. Das Schüttelnicken stellt ein schnelles ruckartiges, aber flaches Kopfnicken ( Vibrieren ) mit maximal aufgespannter Kehlwamme dar. Manchmal hebt das Tier dabei den Kopf und schwingt ihn von einer Seite zur anderen. Das Schüttelnicken kann man während engem Kontakt zwischen Männchen und Weibchen beobachten, meist wenn die Tiere weniger als 3m von einander entfernt sind, stellt sich jedoch kein Balzverhalten dar. Das Rollnicken hingegen ist ein Teil des Balz- und Territorialverhaltens und kann vorwiegend während der Paarungszeit beobachtet werden. Der Leguan hebt den Kopf bis zu einen Winkel von etwa 45 Grad an und vollführt Rotationsbewegungen um die Längsachse. Auch beim Roll ist die Kehlwamme voll aufgespannt. Der Roll - Shudder steht in Form und Funktion zwischen dem Shudder und dem Roll. Als Identitätsnicken bezeichnet man eine starke vertikale Kopfbewegung, gefolgt von einer weiteren , bei welcher der Kopf jedoch länger hochgehalten wird. Es schließen sich eine Reihe von kleinerer Nickbewegungen an. der Signatur- Bob ist immer mit einer Aktivität ( z.B. Aggression, Balz, Territorialverhalten, Zweigwechsel und andere Bewegungen ) verbunden. Man vermutet, dass er Artzugehörigkeit, eventuell sogar Populations- und individuelle Identität vermittelt.
Drohen
Grüne Leguane verfügen über eine breite Palette von Drohgebärden. Wenn sie einen potentiellen Freßfeind oder einen Rivalen einschüchtern wollen, flachen sie sich seitlich ab, wobei die ventrale Streifenzeichnung sichtbar wird, stellen den Rückenkamm und die Kehlfahne auf, um größer zu wirken und vollführen mit dem Schwanz schlängelnde Bewegungen. Bei weiterer Annäherung reißt der Leguan das Maul auf , stößt fauchend Luft aus und schlägt mit dem Schwanz zielsicher in Richtung des Störenfriedes. Mit seinen Scharfen Zähnen und seinem kräftigen Kiefer vermag er ein erwachsener Leguan schmerzhaft zu beißen.
Ablehnungs- Demutsverhalten
Das Kratzen mit einer Vorderetremität nach hinten- oben in die Luft ist deutlich ein Ablehnungsverhalten. Häufig ist dieses Verhalten bei Weibchen zu beobachten, denen sich ein paarungswilliges Männchen von hinten nähert und bei Leguanen, die von einem Artgenossen überquert werden. Grüne Leguane schließen die Augen als Zeichen der Unterwerfung, z.B. als Reaktion auf ein drohendes dominantes Männchen. Das schließen zeigen auch sehr scheue Leguane, die sich ihrem Schicksal ergeben, wenn man sie in die Hand nimmt. Wenn Leguane von ihren Haltern gestreichelt werden, schließen die Tiere oftmals die Augen. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung, dass der Leguan dadurch - ähnlich einer Katze - sein wohlbefinden ausdrückt, handelt es sich jedoch um ein Ablehnungsverhalten, als Ausdruck von Unwohlsein. Anders als die höher entwickelten Wirbeltiere ( z.B. Säugetiere ), sind Zärtlichkeiten in Form von Streicheln im Verhaltensrepertoire von Echsen nicht eingeschlossen.
Chemische Signale
Die Ausscheidungen der Femoralporen, das Femoralporensekret, besteht aus großen, nicht - flüchtigen Proteinen sowie aus verschiedenen kleineren flüchtigen und nicht - flüchtigen Fetten. Um Duftstoffe von Gegenständen oder aus der Luft aufzunehemen , strecken Leguane ihre Zunge häufig heraus. Beim Zurückziehen der Zunge ins Maul werden die Duftstoffe am sogenannten Jacobsonschen Organ vorbeigeführt, das sich im Rachendach befindet und wie ein sehr empfindliches Geruchsorgan arbeitet und selbst Spuren von Duftstoffen wahrnehmen kann. Wenn Leguane in eine für sie fremde Umgebung gesetzt werden, erkunden sie diese intensiv züngelnd. Auch neue Einrichtungsgegenstände werden von den neugierigen Tieren aufmerksam mit der Zunge untersucht. Aufgrund individueller Unterschiede in der Zusammensetzung des Femoralporensekretes können Grüne Leguane zwischen ihnen vertrauten und fremden Artgenossen untersheiden. Diese Fähigkeit wiesen (Albert& Werner 1993) in einem Experiment nach. Mehrere Erwachsene Leguanmännchen wurden einzeln ohne Sicht - und Geruchskontakt in Terrarien untergebracht. Daraufhin wurde geprüft, wie die Tiere auf Schalen reagierten, die mit Femoralporen etrakten eingerieben waren von vertrauten Leguanen und von fremden Leguanen stammten. In einem letzten Durchgang wurde als Kontrollprobe eine unbehandelte Schale angeboten. Es zeigte sich, dass die Leguane auf Schalen mit Femoralporenextrakten fremder Leguane während der Testperiode von 15 Minuten mehr als doppelt so häufig mit der Zunge das Objekt prüften als bei den übrigen Ansätzen. Im dichten Laubwerk des tropischen Regenwaldes können fremde Leguane möglicherweise ungesehen in das Territorium eines dominanten Männchens eindringen. Unter diesen Bedingungen kann die Fähigkeit sinnvoll sein, zwischen den Sekreten bekannter und fremder Leguane zu unterscheiden, um das Vorhandensein von Rivalen zu erkennen.
Weitere Beschreibungen des Grünen Leguan`s "Iguana Iguana" folgen...
Zitate aus Gunter Köhlers Buch "Der Grüne Leguan"
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